GÜNTHER UECKER | EIN QUERSCHNITTNagelarbeiten & Prägedrucke | nailworks & prints 7. Sept. - 13. Okt. 2001 Günther Uecker wurde einmal (WDR-Radiogespräch 1990) befragt, wie denn Kunst
entstehe. Seine Antwort war programmatisch: Kunst sei nämlich "ein ganz stiller Prozess, ohne Emotionen, ohne Chaos, es ist eine ganz tiefe Ruhe, aus der das hervordringt. Die
Strahlkraft dieser Ruhe wird zur Unruhe in einem selbst und führt eben zu dieser bildnerischen Handlung, und das ist der erschreckende Augenblick von Erkennen und schöpferischer
Wirklichkeit - meine ich." Als der frühe Prägedruck in der Manus-Presse verlegt wurde, hatte Uecker "mit seinen Nägeln" bereits ein Medium gefunden, mit dem er
in immer neuen Variationen seinen künstlerischen Ideen Gestalt verleihen konnte - ein künstlerisches "Mehrzweckvehikel" (Wieland Schmied). Mit Ihnen konnte er
Gebrauchsgegenstände verfremden, zerstören, hier entwickelte er aber auch eine codierte Sprache mit eigenem Ausdruck und eigener Grammatik. Unsere Ausstellung zeigt verschiedene
Stadien in der Entwicklung der Nagelarbeiten von 1965 bis heute, und setzt einen zusätzlichen Schwerpunkt auf Papierarbeiten, die mit den Nägeln vergleichbare Kadenzen und
Serialisierungen aufweisen. Als herausragendes Werk kann sicher die zehnteilige Nagelarbeit “Barbarei & Hoffnung” aus dem Jahre 1999 gewertet werden, aus der wir die Tafeln I und
X zeigen und die einen Bogen spannt von den frühen bis zu den heutigen Nagelarbeiten. |
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